Ausfühlicher Reha-Bericht cts Stöckenhöfe Wittnau

Inhalt – das erwartet dich

Klinik von oben

Speisesaal

Klinikplan

Allgemeine Infos

Zimmer

Therapien

Freizeit

Fazit

Klinik von oben 

Rechtsoben ist ein Parkplatz, der Weg nach oben ist jedoch ziemlich steil, um in die Klinik zu gelangen.
Der rote Pfeil zeigt auf Parkplatz 2. Hier sind ca. 30 (steile) Stufen zu überwinden.
Dort oben ist auch ein schattiger Holzpavillon, mit Holzbänken und Tischen in dem geraucht werden darf.

Die meisten Raucher treffen sich jedoch im Raucherkabuff, dass vor dem ganz linken Gebäude ziemlich mittig ist. (siehe roter Punkt).

Wenn man das Zimmer auf dieser Seite hat, kann es auch nach 22 Uhr oder am Morgen gegen 05:30 Uhr zu Ruhestörungen kommen. Je nach Windrichtung zieht leider auch der Rauch in die Zimmer. Meines war ganz oben, das 5. Von rechts.

Die Zimmer sind in Haus B ganz rechts, der Speisesaal ist im Gebäude ganz links.
Ein paar wenige LC/ME-Patienten waren im Haus A gegenüber untergebracht.

Aufzüge sind vorhanden.

Speisesaal – Tischdecken gibt es nicht und es ist nur Besteck eingedeckt.
Du bekommst am ersten Tag einen festen Platz zugewiesen. Leider ist es sehr laut. Noise canceling Kopfhörer sind hilfreich.

Zum Frühstück und Abendessen bedienst du dich am Buffet.
Das Mittagessen wird an den Tisch gebracht. Du kannst vorher aus zwei Gerichten, von dem eines vegetarisch ist auswählen.

Allgemeine Infos

Am Ankunftstag wirst du von Ehrenamtlichen begleitet. Das ist toll.
Sie zeigen dir alles, beantworten Fragen und helfen beim Gepäck. 
Es gibt so Rolldingens wie an Flughäfen für das Gepäck.

Mittagessen gibt es auch. Mein Zimmer war in Haus B.
Weitere Termine sind Aufnahmegespräch im Pflegestützpunkt, Blutabnahme,
EKG und Arztgespräch.

ME/CFS bzw. Post Covid Patienten sind der Psychsomatik zugeordnet.

Abreise: bis um 09:00 Uhr musst du dein Zimmer geräumt haben. 
Frühstücken darfst du noch.

Aufzug Haus B: Wenn du den Aufzug nutzen möchtest, dann am besten nicht den ersten von den Zimmern aus.
Da sie sehr klein sind, riecht dieser meist nach kaltem Rauch gepaart mit Parfüm 
und Schweiß. Die Alternative ist den Gang entlang, ein paar Meter weiter, 
der ist auch nicht so stark frequentiert. (Siehe unten gelber Pan)

Cafeteria: Es gibt Kaffee, Kuchen, Eis (Marke gut&günstig), Würstel, Brenzn, Zeitungen, Süßigkeiten, alkoholfreies Bier, Postkarten, Briefmarken und 
diverse Hygieneartikel vom Discounter (Lidl oder Aldi).

Lust außerhalb der Öffnungszeiten von Cafeteria und Speisesaal auf einen Kaffee?
Dann bleibt nur der Kaffeeautomat auf der Empore. 
Das ist so ein Teil, wie es auch bei Lidl steht. Muss man mögen.

Dort gibt es auch eine Teeküche, mit kaltem und heißem Wasser für Tee. 
Saubere Teekannen stehen zur Verfügung. 
Zur Not machst du dir einen löslichen Kaffee. 
Ich hatte Pulver und so kleine Milchdings, die nicht gekühlt werden müssen dabei.

Einkaufen: Im Nachbarort Sölden gibt es einen Edeka mit Café. Wenn du kein Auto dabeihast oder nicht gut zu Fuß bist, bleibt der Bus. Dazu musst du erst einmal an die Bushaltestelle kommen. Mit dem E-Rolli kommst du gut hin.

Das Essen: Mir hat es geschmeckt. Ich habe in Kneipen schon viel schlechter gegessen. Morgens und am Abend gab es eben Wurst und Käse und Käse und Wurst. Zum Frühstück auch Müsli, Marmelade und frisches Obst. 

Am Abend wechselnd entweder Salat oder ein Aufstrich dazu.
Mit diversen Intoleranzen wird es schwieriger. 
Laktosefreie Milch stand morgens am Buffet.
Bis auf das Mittagessen, war alles andere war leider nicht lac-frei.
Mit Histaminintoleranz ist es nicht einfach.
Ich hatte genügend Antihistaminika und DAOsin dabei.

Wenn es dir nicht gut geht, du in der PEM bist, wird dir das Essen aufs Zimmer gebracht.
Dazu musst du im Pflegestützpunkt Bescheid geben. Das geht auch telefonisch.

Da es sehr laut ist, hat man mir angeboten, im TV Raum zu essen. 
Mir war das zu umständlich mit dem Tablett noch irgendwohin zu wackeln.

Freizeit: Das Klinikgelände liegt weit außerhalb am Popo der Welt.  
Es gibt einige Rundwege, die auch mir E-Rolli gut zu befahren sind. 
Leider stehen die vielen vorhandenen Bänke, bis auf Zwei alle in der Knallsonne. 
Im Sommer ist das echt heiß.
Unten gibt es noch einen kleinen Teich und einen weiteren Pavillon. 
Du musst du gut zu Fuß sein oder sehr gute Muckis haben, falls du keinen E-Rolli hast, um die Steigungen zu bewältigen.

Ansonsten ist da nichts. Wer nicht mobil ist und keinen Pkw dabeihat, ist quasi festgenagelt.

Wenn du mobil bist, bietet sich das Milchcafe im Nachbarort Sölden an. Ganz goldig mit leckeren Flammkuchen, Quiche, Suppen, Eis und auch veganen und glutenfreien Kuchen. Ein Besuch lohnt sich. Der Bus, hält in unmittelbarer Nähe, wenn du es von der Klinik aus an die Haltestelle schaffst. Das war neben dem Besuch meiner Freundin mein einziger Ausflug während der vier Wochen und auch nur, weil mich jemand begleitet hat.

Es wurden Kräuterwanderungen angeboten. Leider muss man dazu gut zu Fuß sein.

Das Gasthaus Hirschen in Wittnau empfehle ich gerne. Sehr sehr leckeres Essen, mit Produkten aus der Region, toller Service.
Dort habe ich auch von Sonntag auf Montag übernachtet, weil meine Freunde mich und mein Auto in die Reha gefahren haben.

Nach Freiburg habe ich es nicht geschafft. Von früheren Besuchen kann ich sagen, 
es lohnt sich. Wenn dir das zu viel und zu hektisch ist, ist Staufen eine schöne Alternative. Das ist quasi „Klein-Freiburg“ und viel entspannter. 

Nachdem ich den Besuch meiner Freundin zweimal absagen musste, haben wir es dann doch noch geschafft. Selbst an einem sonnigwarmen Sonntag, war der Aufenthalt sehr gemütlich und entspannt.  Viele kleine inhabergeführte Geschäfte, Cafés und Restaurants in einer sehr schönen Fußgängerzone mit tollen alten Gebäuden. Sogar kleine Bächle wie in Freiburg gibt es.

ÖPNV: Bus Richtung Freiburg und Bad Krozingen. Leider musst du dazu sehr „fußmobil“ sein.
Der Weg zur Bushaltestelle ist sehr hügelig und beträgt ca. 600m. 
Ob die Busse Rollis mitnehmen können, weiß ich nicht. 
Dass müsste beim RVF Regio-Verkehrsverbund Freiburg GmbH 0761 207280 erfragt werden.

TV kostet 1,50 €/Tag. Die Bildschirme sind kaum größer als der von einem PC.
Ich habe bei Bedarf über das iPad geschaut. Mit O2 hatte ich sehr guten Empfang und mein Datenvolumen für einen Monat auf unbegrenzt erhöht. 
Das war immer noch günstiger als die TV-Gebühr.

Das Telefon auf dem Zimmer ist für Gespräche nach draußen kostenfrei.

Termine kannst du jederzeit im Pflegestützpunkt absagen bzw. mit deiner Ärztin oder Therapeutin den Plan ausdünnen.

Toilettenpapier sehr dünn und fusselig. Ich habe mir welches im Edeka besorgt.

Tresor/Wertsachen: Im Zimmer nichts. Es wird empfohlen, Portemonnaie usw. 
in den Briefkästen, wo du auch deine Pläne findest, einzuschließen. 
Der Bereich ist videoüberwacht. Allerdings sind die Fächer sehr klein.

WLAN gibt es auf den Zimmern nicht, sondern nur in der Halle (siehe gelber Plan),
zusätzlich steht dort ein PC zur Verfügung. Leider ist es dort sehr laut.

Was gibt es sonst noch: Cafeteria, Sauna, Schwimmbad, Briefkasten, 
E-Bike-Ladestation, Bücherregal.
Spiele können an der Rezeption ausgeliehen werden, Tischtennis,

Was darfst du NICHT mitnehmen: Wasserkocher, Tauchsieder, Kaffeemaschine, Bügeleisen usw. Bügeleisen gibt es auch in der Klinik nicht. 

Wasserspender für kaltes Wasser mit und ohne Bizzel gibt es im Speisesaal, 
auf der Empore, im Wartebereich Schwimmbad und im EG Haus B. 
Ich hatte zwei Flaschen je 0,5 Liter dabei, damit ich nicht so oft laufen musste. 
Ein Rucksack erleichtert das Tragen ungemein.

Waschmaschine es gibt zwei Stück und einen Trockner. Du musst dich in einer Wäscheliste eintragen. Bedeutet zusätzliche Wege. 
Ich habe es nicht genutzt, so kann ich auch nicht mehr dazu sagen. 
Bügeln
darfst du nicht. Pack dir ein paar Wäscheklammern und eine Wäscheleine ein. An den meisten Balkonen kannst du die Leine spannen und dort deine Wäsche trocken

Zimmer

Reinigung der Zimmer: Montag, Mittwoch und Freitag
Wechsel Bettwäsche: Dienstag oder Donnerstag
Handtuchwechsel: Dienstag und Freitag

Bei Personalengpässen wird geschoben und es kann passieren, dass dreimal am Tag jemand in deinem Zimmer steht. Unglücklich, wenn es dir nicht gut geht. 
Leider hatte ich kein „Bitte nicht stören Schild“.
Aber auch wenn ich als Patient fit wäre, empfinde ich dreimal am Tag störend, 
wenn man zum Beispiel wegen starkem Regen auf dem Zimmer bleibt.

Leider ist es so, dass geklopft wird und die Mitarbeiter direkt im Zimmer stehen. 
Ich empfand das teilweise als unangenehm, wenn ich halb nackerd frisch geduscht aus dem Bad kam.

Der Hausservice wurde von einer Fremdfirma erledigt. Vermutlich aus Kostengründen.
Die Hygiene in den Zimmern war mehr als bescheiden. Bilder erspare ich euch.

Ich hatte Sagrotan und Kleenex dabei, da das in vielen Bewertungen immer wieder negativ kommentiert wurde.

Es war meine vierte Reha, aber so ungemütlich wie dort hatte ich noch kein Zimmer.
 
Badezimmer:
groß und barrierefrei, du kannst auch einen Badhocker im Pflegestützpunkt erfragen.

Sollte etwas defekt sein und nicht zwingend sofort repariert werden, warte mit der Meldung, bis zu Abreise. Denn auch hier steht jemand unangekündigt plötzlich in deinem Zimmer. In anderen Kliniken gab es eine Info: Wir kommen am … zwischen …. Da konnte ich mich darauf einstellen und eine halb nackerde Begegnung vermeiden.

Das Zimmerlicht
ist sehr grell. Meine Deckenbeleuchtung hat zudem geflackert. Eine kleine Lampe für den Nachttisch ist hilfreich, sonst sitzt du im Dunkeln im Dunkeln.

Therapien

Alle Mitarbeiter kannten LC und ME/CFS, waren sehr verständnisvoll und fürsorglich. Termine durften gestrichen werden.
Anfangs war es für mich schwierig, das „Angebot“ anzunehmen. Mir sitzt das erste Gutachten noch so in mir, weil mir unterstellt wurde, zu lügen und mir die Rente erschleichen zu wollen.

Wenn gar nichts mehr ging, wurde das Essen auf das Zimmer gebracht. Auch damit habe ich mir schwergetan, das anzunehmen.

Leider konnte ich an vielen Angeboten nicht teilnehmen.
Was ich persönlich schade fand: Es gab keine homogenen Gruppen. 
Bedeutet, es war wöchentlicher Patienten-Wechsel, die einen reisen ab, 
neue Patienten kommen hinzu.

Als introvertierter Mensch, tu ich mir schwer damit. Das kenne ich aus anderen Aufenthalten anders.
X Menschen reisen an und bleiben bis zum Ende der Reha eine feste Gruppe. 
Da musste ich mich nicht dauernd auf neue Menschen einstellen.

Die MBOR-Vorträge waren toll und lebendig gestaltet. Es gab auch eine LC-Gruppe mit der Oberärztin. 

Ich hatte noch einen Belastungstest, wöchentliche Gespräche mit meiner Therapeutin und Ärztin, einmal Sozialberatung, einen Sechs-Minuten-Gehtest und eine VOGEL-Gruppe. Hier ging es um Ängste und Stress. 
Gruppen sind eh nicht so meines. Gerade wenn Menschen laut sprechen und der Raum klein ist.
Sport an Geräten, Kunsttheraphie, Patientenrunden eben alles, was in Reha-Klinken so angeboten wird.

Ein großes Laken wird für die Anwendungen zur Verfügung gestellt.

Freizeit

Bist du gerne an der frischen Luft und darfst im Sommer anreisen, 
ist ein tragbarer Sonnenschirm von Vorteil, da es kaum schattige Plätze gibt. 
Auch fehlt es an Sonnenliegen oder ähnlichem. 
Eine dünne ISO-Matte, um sich auf eine Bank zu legen, macht es bequemer. 

Wenn du nicht gut zu Fuß bist, ist ein Pkw vor Ort von Vorteil, wenn du die Zeit 
nicht nur auf dem Klinikgelände verbringen möchtest.
Vorausgesetzt du kannst es.

Das Klinikgelände hat teilweise sehr steile Abschnitte. Bei eingeschränkter Mobilität ist ein E-Rolli von Vorteil.

Die nächsten Ortschaften sind zwar mit dem Bus zu erreichen, aber wie bereits erwähnt, den Weg zu Fuß an die haltestelle muss erst ekinmale bewältigt werden.

Fazit

Grundsätzlich empfehle ich die Klinik. 
Alle Mitarbeiter sind sehr verständnisvoll und begleitend.

Nichtsdestotrotz musste ich vorzeitig abbrechen. 
Meinen Alltag zuhause habe ich so gestaltet, dass ich es als Single gut hinbekomme.

In der Reha und den Herausforderungen wurde mir bewusst, wie wenig geht. 
Das hat mich zusätzlich aus den Schuhen gehauen. Ich dachte, bis dahin, ich bin vermeintlich noch relativ fit. Pustekuchen.

Auf meiner Facebookseite MEelas-Welt schreibt findest du mein Rehatagebuch viele Bilder, auch zum Speisenplan und zur Umgebung und der Klinik.  
Der Therapieplan durfte nicht fotografiert werden. Ich erwähne das, weil es dazu bereits Nachfragen gab. 

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. 

Alle Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen und meinen Erfahrungen zusammengestellt, die ich mit euch teile. Es gibt keinen Anspruch auf medizinische oder rechtliche Richtigkeit. Jede Haftung, Rechts- und Schadensersatzansprüche mir gegenüber sind ausgeschlossen.

© Copyright 2022-2025 – Alle Inhalte, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt.
Alle Rechte, einschließlich der Vervielfältigung, Veröffentlichung, Bearbeitung und Übersetzung, bleiben vorbehalten.                                                                                                                                                                                    © meelas-welt.de

Ähnliche Blogartikel

Hintergrund der Schöpfli-Aktion

EDIT 11.06.2025:Am 12.06.2025 erscheint ein Interview in der Dieburger Zeitung, am 14.06.2025 im Dieburger Wochenblatt zu meinem Projekt. Mittlerweile ist der 14.09.2025 und durch die erneute

Weiterlesen »

Schön, dass wir uns hier treffen. Sei von Herzen willkommen.

Ich bin Ela. Seit 2020 lebe ich mit den Diagnosen ME/CFS, Fibromyalgie, hEDS (Ehler-Danlos-Syndrom, hypermobilität) und seit Jahrzehnten mit den Lebensmittelintoleranzen Lactose, Fructose und Histamin.

Mit diesem Blog möchte ich dir hilfreiche Tipps und wertvolle Informationen für dein Leben mit der Diagnose ME/CFS mitgeben.

Alles Liebe deine Ela

Entdecke Mehr
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner